Epileptologie

Leistungsspektrum Epileptologie für Kinder und Jugendliche


Was ist Epilepsie?

Die Epilepsie gehört zu den häufigsten Funktionsstörungen des Gehirns. Etwa 1 % der Bevölkerung in Deutschland ist betroffen. Mit einer Vielzahl von Begriffen, wie z.B. „Krämpfe“ oder „Anfälle“ wird die Epilepsie beschrieben. Bei epileptischen Anfällen ist die ansonsten geordnete Aktivität des Gehirns durch vermehrte Entladungen von Nervenzellen gestört.

Wie sieht ein Anfall aus?

Die Anfälle können scheinbar ohne jegliche vorherige Anzeichen heraus entstehen. 
Dauer, Form und Häufigkeit der Anfälle des Kindes können dabei sehr unterschiedlich sein. Manche Kinder sind während eines Anfalls nur einige Sekunden abwesend, andere sind länger ohnmächtig und/oder werden minutenlang von Muskelzuckungen am gesamten Körper durchgeschüttelt.

Welche Ursachen sind bekannt?

Die Ursachen einer Epilepsie sind äußerst vielfältig. Oft ist die Veranlagung angeboren. Es ist auch möglich, dass eine Epilepsie durch eine Verletzung des Gehirns ausgelöst wird. Auch können Kinder mit bestimmten genetischen Erkrankungen und Frühgeborene mit Hirnblutungen häufiger epileptische Anfälle zeigen. 

Welche Untersuchungen führen zur Diagnose?

Am Anfang steht die Beurteilung des Anfallsbildes, gefolgt von einer ausführlichen körperlich-neurologischen Untersuchung. 
Für die Diagnose ist es immens wichtig, dass der Krampfanfall von mehreren Personen (Mutter, Vater, Geschwister) genau beschrieben wird, da sich die Betroffenen selbst oft nicht daran erinnern können. 
Ein Facharzt für Kinderneurologie kann die Diagnose Epilepsie mit Hilfe der Anfallsbeschreibung, der eingehenden Untersuchung, des EEG, mittels Laboruntersuchungen und - sofern erforderlich - der Kernspintomographie (MRT) stellen.

Was ist ein EEG?

Bei einem EEG (=Elektroenzephalografie) wird die elektrische Aktivität der Hirnrinde gemessen. Dazu werden nach einem festen Schema Elektroden auf der Kopfhaut platziert und miteinander verschaltet. 
Diese Untersuchung ist komplett schmerzfrei.

Warum sollte eine Epilepsie behandelt werden?

Ohne Behandlung besteht die Gefahr, dass die Anfälle in Zukunft häufiger auftreten oder die kindliche Entwicklung umfänglicher geschädigt wird. 

Wie erfolgt die Behandlung der Epilepsie?

Eine medikamentöse Behandlung hilft meist, ein anfallsfreies Leben ohne unerwünschte Wirkungen führen zu können. 
 Der Kinderneurologe passt die Dosis der Medikation dem Kind je nach Wirkung und Nebenwirkung individuell an. 

Wie sind der Krankheitsverlauf und die Prognose?

Viele Kinder erleiden nur einmal im Leben einen Krampfanfall - danach nie wieder. Bei anderen treten die Attacken häufiger auf. 
Mit Hilfe von Medikamenten wird der Großteil der Patienten heutzutage anfallsfrei. 
Je nach Ursache der Epilepsie, Dauer der Anfallsfreiheit und Lebenssituation wird versucht, Medikamente nach mehreren Behandlungsjahren kontrolliert wieder abzusetzen. Dies gelingt leider nicht immer, d.h. es können wieder neue Anfälle auftreten. 

Ist die Lebensqualität meines Kindes eingeschränkt?

Die gefürchteten Einschränkungen der Lebensqualität gehören weitestgehend der Vergangenheit an. Es gibt Regeln, aber kaum Verbote. Gegen den Besuch von Kinderkrippe, Kindergarten und Schule spricht nichts dagegen. Der Erhalt des Führerscheins ist in vielen Fällen möglich. Die meisten Berufswünsche können umgesetzt werden. 
Manche Erkrankungen können im Laufe des Lebens sogar auch wieder gänzlich verschwinden. 
Grundsätzlich ist eine gute Zusammenarbeit mit den Epilepsieberatungsstellen der einzelnen bayerischen Bezirke sehr zu empfehlen.

Email Dr. med. Bastian Baumgartner
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